Schon 4 Tage in Mexico und noch keine Magenbeschwerden! Ich bin selber überrascht. Ja, auf die käseüberbackenen und in Oel gebratenen Chili-Tacos verzichte ich, aber normalerweise wirken solche Vorsichtsmassnahmen überhaupt nichts. Tja, dafür hat sich eine andere prognostizierte Krankheit bewahrheitet: Heute Morgen wachte ich mit verstopfter Nase und schwammigem Kopf auf. Wie soll man sich auch davor schützen? Am Morgen ist es frisch, Tagsüber brütend heiss und am Abend wieder kühl! Dazu kommt und geht ein Wind, dessen Gefährlichkeit man nicht abschätzen kann.
So nützlich es für meinen Anfang hier ist, dass ich nicht das Erste Mal in Lateinamerika bin, so unvorbereitet treffen einem doch wieder alltbekannte Unannehmlichkeiten: Nie kann man sich ganz gegen Draussen verriegeln. Die Fenster dichten nicht, die Türe schliesst nicht. Somit entgeht es der Natur draussen nicht, dass jemand eingezogen ist. Ich hielt mich für clever und klebte die kleine Öffnung zwischen zwei Kacheln zu, durch die die Ameisen eindrangen und bereits im Begriff waren, die Krümel meines Hühnersandwiches wegzutragen. Leiter hatten sie wenig später beim Fenster einen neuen Eingang gefunden.
Nachdem als Notlösung kochendes Wasser reichen musste konnte ich wenig später nach dem Frust über mein neues Zuhause einen der grossen Vorzüge geniessen, als ich mir einen Insektenspray besorgte. Ja, nach meinem Schweiz-Zwischenjahr war ich endlich wieder in der Zivilisation: wo man am Sonntag um die Ecke Insektenspray kriegt.
Sonntag, 12. August 2007
Tag 2: an die Arbeit
Im Nachhinein waren es nur ein paar Fragen, die mir zu Beginn meines ersten Arbeitstages gestellt wurden. Doch bewirkten sie, dass ich mich fragte, was ich eigentlich hier tue. War ich denn qualifiziert? Was hatte ich schon für Erfahrung? Für Wissen? Was konnte ich überhaupt bieten? Weshalb musste ich so alt werden, um so wenig gemacht zu haben? Meine neuen Arbeitskollegen schienen jünger als ich und weitaus erfahrener. Einen Moment lang dachte ich tatsächlich, man würde mich wieder ins nächste Flugzeug zurück schicken.
Statt dessen musste ich mich in die Lektüre vertiefen. Was mich nicht gerade erleichterte. Was würde er zu meinem langsamen Lesetempo sagen? Würde ich im Anschluss noch wissen, was ich gelesen hatte? War ich denn überhaupt gescheit genug für diese Arbeit? Wie lange würde es dauern, bis sie bereuen, mich hergeholt zu haben?
Auf alle Fälle war ich ihnen so viel Wert, gefüttert zu werden. Um 15 Uhr isst man in Mexico zu Mittag. Egal, was man auf dem Teller hat, man isst es nicht einfach mit der Gabel, sondern wickelt alles zuerst in eine Tortilla, bevor es den Weg in den Mund findet.
Also folgte ich dem Ritual. Wenigstens mit meiner Anpassungsfähigkeit wollte ich glänzen.
Statt dessen musste ich mich in die Lektüre vertiefen. Was mich nicht gerade erleichterte. Was würde er zu meinem langsamen Lesetempo sagen? Würde ich im Anschluss noch wissen, was ich gelesen hatte? War ich denn überhaupt gescheit genug für diese Arbeit? Wie lange würde es dauern, bis sie bereuen, mich hergeholt zu haben?
Auf alle Fälle war ich ihnen so viel Wert, gefüttert zu werden. Um 15 Uhr isst man in Mexico zu Mittag. Egal, was man auf dem Teller hat, man isst es nicht einfach mit der Gabel, sondern wickelt alles zuerst in eine Tortilla, bevor es den Weg in den Mund findet.
Also folgte ich dem Ritual. Wenigstens mit meiner Anpassungsfähigkeit wollte ich glänzen.
Samstag, 11. August 2007
Die ersten Tage in Zeitlupe: Tag 1: Ankunft
"Ich denke, das Auto müsste ungefähr hier stehen". Dabei macht Hector eine grosszügige Armbewegung. Das eigene Auto wiederfinden in Mexico Flughafen: in Sachen Abenteuer wurde mir nicht zuviel versprochen.
Ich hatte mir meinen Chef anders vorgestellt - aber wann trifft man mit diesen Vorstellungen schon ins Schwarze? Die erste Begegnung hatte ich denn auch total vermasselt. Als ich kein Schild meines neuen Arbeitgebers sah, trottete ich bei der Ankunft einfach mal in Richtung Ausgang. Während ich im Jet-Lag Tempo umherschaute, hörte ich wie aus dem Nichts eine starke Stimme neben mir "Flurina!" sagen.
Ich erschrak ab diesem plötzlichen Auftauches Hectors, obwohl er gerade mal so gross war wie ich. Wir haben unser Erkennungsschild im Büro vergessen, sagte er aufgeregt, also haben wir nach einer nervös umherschauenden Europäerin gesucht! Wenn ich aufgeregt sage, dann meine ich damit so aufgeregt, wie Hector eben sein konnte. Der Mann war die Ruhe in Person und liess auch die Tatsache, dass wir sein Auto im Parkhaus nicht mehr fanden, völlig cool wirken.
Ich gehe schnell jemanden fragen, meinte er und steuerte den nächsten muchacho an, der im Parkhaus sein Auto polierte. Da stand ich also. Angekommen in meinem neuen Wohnort, mit all meinem Gepäck, stehen gelassen im Parkhaus des internationalen Flughafens von Mexico. Doch schon der nächste Tag sollte zeigen, dass ich mich weniger zu fürchten hatte, wenn ich alleine war, als wenn er mit mir war.
Ich hatte mir meinen Chef anders vorgestellt - aber wann trifft man mit diesen Vorstellungen schon ins Schwarze? Die erste Begegnung hatte ich denn auch total vermasselt. Als ich kein Schild meines neuen Arbeitgebers sah, trottete ich bei der Ankunft einfach mal in Richtung Ausgang. Während ich im Jet-Lag Tempo umherschaute, hörte ich wie aus dem Nichts eine starke Stimme neben mir "Flurina!" sagen.
Ich erschrak ab diesem plötzlichen Auftauches Hectors, obwohl er gerade mal so gross war wie ich. Wir haben unser Erkennungsschild im Büro vergessen, sagte er aufgeregt, also haben wir nach einer nervös umherschauenden Europäerin gesucht! Wenn ich aufgeregt sage, dann meine ich damit so aufgeregt, wie Hector eben sein konnte. Der Mann war die Ruhe in Person und liess auch die Tatsache, dass wir sein Auto im Parkhaus nicht mehr fanden, völlig cool wirken.
Ich gehe schnell jemanden fragen, meinte er und steuerte den nächsten muchacho an, der im Parkhaus sein Auto polierte. Da stand ich also. Angekommen in meinem neuen Wohnort, mit all meinem Gepäck, stehen gelassen im Parkhaus des internationalen Flughafens von Mexico. Doch schon der nächste Tag sollte zeigen, dass ich mich weniger zu fürchten hatte, wenn ich alleine war, als wenn er mit mir war.
Abonnieren
Posts (Atom)