Alles geschieht spontan in meinem Büro. Dass ich ans nationale Treffen unseres Gewaltpräventionstreffen nach Tabasco mitsollte, erfuhr ich zwei Tage vor der Abreise. Einen Tag vor der Abreise, als wir die letzten Vorbereitungen erledigen wollten (wenn schon ein Tagesablauf existierte, wollte ich ihn auf jeden Fall ausdrucken), war in ganz Mexico City Stromausfall. Und für all jede, die in der Zeitung gelesen haben, dass der Blackout mehrere Stunden dauerte: dieser Untertreiber hatte keine Ahnung! 24 Stunden lagen wir auf dem Trockenen! Kein Computer (=Kein Tagesablauf), keinen frischen Kaffee und das Schlimmste: kein Kabelfernsehen!!
Die chicas aus Chiapas kamen in der ortsüblichen Sonntagstracht am Tag, als allgemeiner Kulturaustausch auf dem Programm stand. Ebenfalls dafür in Schale geworfen hatten sich die Kids aus Oaxaca. Spontan, wie sie eben sind, sagten mir Tajin und Hector am Mittagstisch, dass ich ebenfalls eine Präsentation zum Kulturaustausch machen soll.
Beachte man die Tabastecos, die stundenlang mit dem Kochen einheimischer Menus verbracht hatten und die Chipatecos und Oaxaceños, die Ihre Trachten über hunderte Kilometer hergebracht hatten, fühlte ich mich gar nicht vera....t, dass ich in den nächsten Stunden eine Schweizer Kulturaustausch-Show auf die Beine stellen sollte.
Ich studierte kurz und transformierte den Teenager aus Oaxaca in Willhelm Tell und diesen Kleinen aus Tabasco in Walterli. Pfeile bastelte ich aus dem Tagesplan, weil ich kein anderes Material dafür fand und für den Apfel musste eine bereits etwas vertschutete Orange herhalten. Und so konnte ich unseren schweizer Ruf in Comalcalco gerade nochmals retten.
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